Martinique

Vulkan Montagne Pelée

Martinique gehört zum Französischen Überseegebiet in der Karibik. Sie gehört zu den kleinen Antillen und zu den Inseln über dem Winde. die Einheimischen nennen Martinique auch die Insel Madinina, die Blumeninsel.

Martinique besticht durch seinen grünen Flair und seinen Bergen u.a. dem (Inselbogen) Vulkan Montagne Pelée mit einer Höhe von fast 1.400 Metern.i

Am 08. Mai 1902 erfolgte ein folgenschwerer Ausbruch des Vulkanes mit der Stärke 4. Die Glutwolke, die nach späteren Berechnungen eine Geschwindigkeit von etwa 670 Kilometern pro Stunde aufwies, raste auf Saint-Pierre zu und erreichte es nach knapp einer Minute. Die Stadt wurde komplett zerstört, die ungeheure Hitze verbrannte alles Brennbare, u. a. auch Rumbrennereien und Lagerhäuser, die explodierten und so das Ausmaß der Katastrophe noch verstärkten.

Als die Glutwolke das Meer erreichte, begann dieses zu kochen. Im Hafen detonierten tausende Rumfässer, die für den Export nach Europa gedacht waren. Die Mehrzahl der 18 vor Anker liegenden Schiffe sank oder verbrannte, so auch der kanadische Fracht- und Passagierdampfer Roraima der Québec-Linie, der erst unmittelbar vorher um 6:30 Uhr angelegt hatte. Von den 68 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord überlebten nur 11. Einzig der Besatzung des britischen Dampfers Roddam gelang es, rechtzeitig genügend Abstand zwischen sich und die Küste zu bringen. Schwer angeschlagen und unter Verlust von mehr als der Hälfte der Personen an Bord gelang die Flucht aus dem Hafen. Der Purser Thompson, der an Bord der Roraima war, berichtete später: "Der Berg wurde in Stücke gerissen. Es gab keine Warnung. Die Flanke des Vulkans war herausgerissen und schleuderte eine ungeheure Feuerwand geradewegs auf uns zu. Es klang wie tausend Kanonen. Die feurige Welle stürzte sich wie ein aufflammender Blitz auf uns und ging über uns hinweg. Sie glich einem Hurrikan aus Feuer. (…) Das Feuer wälzte sich in voller Ausdehnung direkt auf St. Pierre und die Schiffe. (…) Der Feuersturm vom Vulkan hielt nur wenige Minuten an. Er schrumpfte zusammen und setzte alles in Brand, was er antraf. Brennender Rum rann in Strömen die Straßen von St. Pierre hinab ins Meer. (…) Nach der Explosion war niemand Lebendiges mehr an Land zu sehen. (…) Das Feuer hatte die Schiffsmasten und Schornsteine hinweggerissen, als wären sie mit einem Messer abgeschnitten.“( Auszug aus Wiki )

Durch diese Eruption wurde die sieben Kilometer vom Gipfel entfernte, am Meer liegende Inselhauptstadt Saint-Pierre vollständig vernichtet, Zwischen 28.000 und 40.000 Menschen haben hier ihr Leben verloren und noch heute sind die Ruinen der Stadt zubesichtigen. Als heutzutage bekanntester Überlebender gilt Louis-Auguste Cyparis. Der Matrose befand sich zur Zeit der Eruption als Gefangener in einer Gefängniszelle, deren mächtige Mauern ihn schützten. Nach seiner Begnadigung reiste er mit einem Zirkus durch die Vereinigten Staaten und wurde zu einer Berühmtheit. Diese Gefängniszelle ist noch bis heute fast unberührt von der Katastrophe zu betrachten.

Nach diesem Unglück erfolgte eine wissenschaftlichen Überwachung des Berges und dies wird als der Beginn der heutigen Vulkanologie angesehen. 1932 war der Vulkan das letzte Mal aktiv.

 
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