Panama

Die Republik Panama ist primär wegen Ihres Panamakanal bekannt. Dieser durchquerende Panamakanal verbindet die Karibik im Norden und den Pazifischen Ozean im Süden. Panama nimmt den schmalsten Teil der mittelamerikanischen Landbrücke ein, die hier vom Panamakanal durchbrochen wird. Der Panamakanal ist eine künstliche, rund 82 Kilometer lange Wasserstraße mit einer Scheitelhaltung von 26 Metern, die die Landenge von Panama in Mittelamerika durchschneidet und den Atlantik mit dem Pazifik für die Schifffahrt verbindet und ihr damit die Fahrt um das Kap Hoorn oder durch die Magellanstraße an der Südspitze Südamerikas erspart.

Durch die Schleusen und die Puente de las Américas war die Größe der Schiffe bis Juni 2016 auf die Panamax-Maße beschränkt. Schiffe, die dementsprechend maximal 294,3 Meter lang und exakt 32,3 Meter breit sind, hatten in den Schleusen auf beiden Seiten noch 61 Zentimeter Abstand zu den Wänden der Schleusenkammer. Seit der Eröffnung der 2007 begonnenen Erweiterung am 26. Juni 2016 kann ein Teil der Postpanamax-Schiffe den Panamakanal passieren. Die größten erlaubten Schiffsabmessungen sind seither 366 Meter Länge, 49 Meter Breite und 15,2 Meter Tiefgang (New Panamax oder Neopanamax).

Es gibt 5 Schleusen: Gatún-Schleusen befinden sich auf der atlantischen Seite, Die Pedro-Miguel-Schleusen liegen am Ausgang des Gaillard-Durchstichs an der pazifischen Seite mit nur einer Schleusenkammer, die Miraflores-Schleusen sind auf der pazifischen Seite an dem dortigen Zufahrtskanal mit zwei direkt aufeinanderfolgenden Schleusenkammern und mit einer Fallhöhe voninsgesamt 16,5 Metern, die Agua-Clara-Schleusen sind die Neopanmax-Schleusen auf der atlantischen Seite des Kanals, die Cocoli-Schleusen als Neopanamax-Schleusen auf der pazifischen Seite liegen etwas südlich der Miraflores-Schleusen. Sie bestehen wie die Aqua-Clara-Schleusen aus drei hintereinander liegenden Schleusenkammern

In den Gatún-Schleusen werden die Schiffe zu dem im Mittel 26 Meter über dem Meeresspiege liegenden, künstlich aufgestauten Gatúnsee gehoben.Der Gaillard-Durchstich endet an der Pedro-Miguel-Schleuse, die den Abstieg zum Pazifik einleitet und in den ebenfalls küns, tlich aufgestauten, nur rund zwei Kilometer langen Miraflores-See führt. Auf der anderen Seite des 16,5 Meter über dem mittleren Wasserspiegel des Pazifik liegenden Sees befindet sich die Einfahrt in die Miraflores-Schleusen. Unmittelbar neben der Schleuseneinfahrt beginnt der Miraflores-Damm, eine 133 Meter lange Gewichtsstaumauer aus Beton mit acht anhebbaren Stahltoren zur Steuerung des Abflusses aus der Pedro-Miguel-Schleuse und aus dem in den See mündenden Río Cocoli.

Das Luxuskreuzfahrtschiff Queen Elizabeth 2 wurde so konstruiert, dass es gerade noch in die Schleusen des Panamakanals passt (Panamax-Klasse). Die Nachfolgerin Queen Mary 2 ist deutlich größer und kann den Panamakanal erst seit Abschluss der Erweiterungen bei Niedrigwasser passieren. Für ein auf die Panamax-Maße hin konstruiertes Kreuzfahrtschiff wie die Coral Princess oder ihr Schwesterschiff Island Princess mit jeweils 1.970 Passagierbetten wird deshalb eine Grundgebühr von 263.980 US-Dollar zuzüglich der Buchungsgebühr für die Passage und den sonstigen Nebengebühren bezahlt, so dass insgesamt knapp 400.000 US-Dollar anfalle.

Die Passagengebühren sind gewaltig. Ein Containerschiff hat eine Grundgebühr von ca. 340.400 US-Dollar, die anfallen.

Faszinierend sind die 3 majistätischen Brücken, die den Panamalkanal queren:
* Puente de las Américas, eine 1962 in Betrieb genommene vierspurige Straßenbrücke bei Balboa, die die Thatcher Ferry ersetzte, eine fast an der gleichen Stelle verkehrende Fähre
* Puente Centenario, eine sechsspurige Autobahnbrücke nahe der Pedro-Miguel-Schleuse, welche 2004 eröffnet wurde
* Puente Atlántico, eine vierspurige Straßenbrücke an den Gatún-Schleusen, die 1.050 Meter lang ist und als Schrägseilbrücke mit zwei Pylonen ausgeführt ist und erst 2019 in Betrieb ging

Der Bau war mit vielen Komplikationen verbunden, bis hin zur Insolvenz des ursprünglichen Erbauers. Die USA schaffte es letzendlich den Bau fertigzustellen und die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten die Hoheit über den Kanal und die Panamakanalzone, einen Landstreifen entlang des Kanals, behielten, sorgte wiederholt für Spannungen zwischen der US-Regierung und Panama. Die Kosten des nun mit Schleusen und Stauseen erbauten Kanals beliefen sich auf 386 Millionen US-Dollar. Während der Bauarbeiten 1906–1914 starben 5.609 Arbeiter an Unfällen und Krankheiten, meist Malaria.

Panama erhielt 1903 seine Unabhängigkeit von Kolumbien. Danach stand das Land lange unter dem Einfluss der USA.
Im Jahre 1999 gaben die USA schließlich die volle Kontrolle des Panamakanals an den Staat Panama ab. Dennoch gibt es nach wie vor mit USA besonders steuerlich vergünstigte Abkommen, sodass sehr viele amerikanische Rentner Ihren Lebensabend deshalb in Panama verbrinen.

Dank der Einnahmen des Kanals zählt Panama heute zu den reichsten Ländern in Lateinamerika.

Eine Durchfahrung des Panamalkanales, wie ich sie gemacht habe, ist ein einzigartiges Erlebnis!

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